Fragen + Antworten

Was ist solidarisch an der SOlidarischen LAndWIrtschaft?

  • Jeder zahlt den Preis für seinen Gemüseanteil, den er zu leisten bereit ist.
  • Landwirte und Gärtner sollen mindestens genauso gut oder (auf lange Sicht) besser bezahlt werden als in der freien Wirtschaft.

Wie ergibt sich der Preis für das Gemüse?

Für das kommende Gemüsejahr wird ein Finanzplan mit allen entstehenden Kosten aufgestellt. Verwaltungskosten werden durch den Mitgliedsbeitrag gedeckt, alles andere wird durch den Gemüsepreis gedeckt. Der Betrag für „alles andere“ wird durch die Anzahl der reservierten Gemüseanteile geteilt. So ergibt sich der Durchschnittsbetrag pro Gemüseanteil.

Jeder Gemüseabnehmer kann dann selbst entscheiden, welches Gebot er bei der Bieterrunde abgibt. Wer wenig verdient oder sich über die Maßen einbringt, kann auch ein Gebot unter dem Durchschnitt einreichen. Es wird Leute geben, die das Projekt mit einem überdurchnittlichen Betrag unterstützen wollen.

Wenn alle Angebote eingeholt sind und die Jahreskosten gedeckt sind, passt alles. Wenn nicht, wird es eine zweite Bieterrunde geben mit dem Aufruf, durchnittlich z. B. 2 € mehr zu bieten. Das geht so lange, bis wir die Kosten gedeckt haben.

Wie „teuer“ ist das Gemüse?

Ein Gemüseanteil soll gut einen Erwachsenen versorgen; den eigenen Anteilspreis bestimmt jedes Mitglied selbst, er sollte sich an den eigenen finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten ausrichten – als Orientierungshilfe haben wir eine Anteils-Matrix auf der Homepage. Wie üppig dann die Ernte ausfällt, ist natürlich nur bedingt planbar.

Der ideelle Wert und die Qualität der Produkte relativieren zusätzlich die Frage nach dem Preis.

Die Grundidee aller Solawis ist „Das Gemüse verliert seinen Preis und gewinnt seinen Wert zurück“. Einerseits natürlich durch den solidarischen Gedanken, andererseits durch das „Erlebnis Solawi-Gemüse“:

  • Tomaten, die schmecken, Karotten, deren Aroma Ihresgleichen suchen (auch nach Lagerung im Winter),
  • Salat mit Konsistenz und Geschmack – auch im Winter-, der die Sonne gesehen hat und mit echtem Boden in Berührung war
  • Und vielleicht sogar noch mit den eigenen Händen gezogen, gepflegt, geerntet wurde,
  • weder aus Holland, noch aus Spanien, sondern direkt aus Tegernheim.
  • Besonders bunte Sorten, alte Sorten,
  • alles ohne Verpackung und erntefrisch.

Ist auch Obst dabei?

Prinzipiell nicht.

Kann sein, dass mal Physalis dabei sind oder jemand seinen Obstgartenüberschuss als Geschenk anbietet.

Wann startet das Gemüsejahr?

Das Gemüsejahr geht vom 1. April bis zum 31. März.

Wer stemmt den Anbau?

Profigärner, die durch die (notwendige) Ehrenamtsarbeit der Mitglieder unterstützt werden.

Wie organisiert sich der Verein?

Neben dem Vorstand gibt es verschiedene Arbeitsgruppen, die sich nach Bedarf bilden und wieder auflösen können.

Jedes Vereinsmitglied kann nach eigenem Interesse Mitglied jeder Arbeitsgruppe werden und diese jederzeit wieder verlassen. Wo es sinnvoll ist, tauschen sich die Arbeitsgruppen untereinander aus.

Es gibt eine etwa wöchentliche Rundmail, mit aktuellen Informationen.

Wie viel Ehrenamt ist nötig?

Die Bewältigung der Arbeit in der Verwaltung und auf dem Feld ist so geplant, dass pro Anteil etwa 1 Stunde pro Woche an ehrenamtlicher Arbeit geleistet werden sollte.

Was ist, wenn ich meine Ehrenamtsstunden nicht leisten kann oder will?

Die Ehrenamtsstunden werden nicht kontrolliert und laufen auf Vertrauensbasis. Wer weniger leisten will, schraubt seinen Anteilspreis nach oben 🙂 Darüber hinaus soll es ab 2021 einen kleinen Fonds geben, in den die Leute einzahlen können, die den besonders Fleißigen zum Ausgleich etwas Gutes tun wollen.

Ich bin nicht so der Vereinsmeier. Kann ich mich auch raushalten?

Das ist möglich. Ein Ausgleich über einen höheren Gemüsebeitrag oder eine Spende ist erwünscht.

Was ist, wenn ich im Urlaub bin?

Der Gemüsebeitrag läuft weiter. Entweder man verschenkt dann seinen Anteil an die Allgemeinheit (bitte Bescheid geben an info@solawi-tegernheim.de) oder man lässt das Gemüse durch einen Bekannten abholen.

Wann, wo und wie oft ist Abholung?

Abholung direkt in unserer Scheune am Feld ist wöchentlich, in der kalten Jahreszeit ggf. zeitweise vierzehntägig, jeweils freitags von 16-19 Uhr und samstags von 10-11 Uhr.

Wie läuft die Abholung ab?

Die Leute, die geerntet haben, schreiben auf eine Tafel, wie viel Gemüse man sich pro Anteil nehmen darf. Die Mitglieder wiegen dann selbstständig ab und füllen das Gemüse in ihre mitgebrachten Behältnisse.

Warum an einer Solawi teilnehmen?

Weil so jede*r für sich die Agrarwende in die Praxis umsetzen kann:
regional & ökologisch angebautes Gemüse, Nachhaltigkeit wird großgeschrieben, sehr wenig Maschineneinsatz, bessere Qualität unserer Lebensmittel, Gemüse ohne Verpackung. So machen wir uns unabhängig von großen Konzernen und leben nachhaltiger.

Und weil es Spaß macht! Tolle Leute treffen, mit der Hand arbeiten, etwas voranbringen, sich unter freiem Himmel bewegen, Lebensmittel noch mehr schätzen lernen, Rezepte austauschen, Gartentipps bekommen, gute Ideen entwickeln, sich selbst und den Kindern zeigen, was echt und gut ist.

Zur Bieterrunde 2024

Warum gibt es eine Bieterrunde?

Es geht NICHT darum, einen Anteil zu ersteigern, sondern das nötige Budget für das kommende Gemüsejahr zu gewährleisten.

Ist „Bieterversammlung“ dasselbe wie „Bieterrunde“?

Ja.

Wie kann ich einen Anteil reservieren?

Reservieren ist nur für Mitglieder möglich.
Dann mit unserem Reservierungsformular (außerhalb der Bieterrunde nicht aktiv). Notfalls könnt Ihr auch per E-Mail an info@ reservieren.

Wie viele Anteile kann ich maximal nehmen?

3 – falls Du wirklich mehr möchtest, frag an.

Was passiert, wenn nicht alle Anteile vergeben werden können?

Kassenführung und andere Beteiligte rechnen neu unter Streichung verschiebbarer Posten und passen das nötige Budget entsprechend an. Am Anfang des Gemüsejahres versuchen wir, weitere AnteilsnehmerInnen zu gewinnen, damit wir unsere „Gute-Sache-Kapazitäten“ auch ausnutzen und den Angestellten Sicherheit bieten können.
Im ungünstigsten Fall führt es dazu, dass weniger angebaut werden kann. Dadurch wird die Ernte kleiner, dadurch wird das Gemüse pro Anteil weniger.

Was passiert, wenn kein Anteil mehr da ist?

Du kannst trotzdem reservieren und bekommst dann zusätzlich zur Bestätigungsmail für Deine Reservierung eine E-Mail, dass wir Dich auf die Warteliste setzen (von Hand, also zeitverzögert).

Wann endet mein Gemüseabo?

Zum Ende des Gemüsejahres jeweils am 31. März. Ab November wirst Du aber gefragt, ob Du verlängern möchtest.

Wie kann ich einen Anteil abgeben?

Du suchst einen „Erben“ Deines Anteils. Ggf. kannst Du fragen, ob jemand auf der Warteliste steht.

Wie lange dauert die Bieterrunde?

In der Regel nicht länger als 2 Runden an wenigen Tagen.

Wann findet die Bieterrunde statt?

2024 findet die erste Runde bis zum 23.2. (23:59 Uhr) statt. Aktuell können schon Gebote abgegeben werden – in der ersten Runde bis zum 23.2., 23:59 Uhr.

Was ist, wenn ich nicht teilnehmen kann?

Du schickst Dein Gebot per E-Mail. Falls das an diesem Tag nicht möglich ist, beauftragst Du eine von Dir bevollmächtigte Person für Dich zu bieten. In Härtefällen finden wir eine individuelle Lösung.

Was passiert, wenn ich reserviert habe aber kein Gebot abgebe?

Dann nehmen wir an, dass Du doch kein Interesse hast und streichen nach kurzer Nachfrage Deine Reservierung.

Ab wann ist das Gebot bindend?

Rein rechtlich: Wenn das Gemüseformular unterschrieben wurde.

Organisatorisch: Schon, wenn Du es abgeschickt hast. Wenn Du das Abschicken des Gebots nicht ernst meinst, kommen wir in große organisatorische Schwierigkeiten.

Was passiert, wenn das Budget nicht zusammenkommt bei Bieterrunde 1, 2 und 3?

Dann folgt Bieterrunde Nummer 4. In der Regel braucht es nicht mehr als 2 (bei uns bisher immer nur 1).

Was bedeutet die Anteils-Matrix auf der Homepage?

Die Matrix ist als Richtschnur für Deine Preiseinschätzung pro Anteil gedacht. Je nachdem, wie viel Zeit und Geld Du für die Solawi einsetzen kannst, ordnest Du Dich ein.

Sie ist aber weder bindend noch wirst Du kontrolliert. Wir brauchen auch hier das gegenseitige Vertrauen in unserer Gemeinschaft und kämen in Schwierigkeiten, wenn es missbraucht würde.

Was passiert, wenn ich zu viel oder zu wenig mithelfe?

Zu viel: Kein Problem, die Arbeitsstunden hast Du gut und kannst sie zum Beispiel im Winter abbummeln.

Zu wenig: Du arbeitest einfach zu einem anderen Zeitpunkt nach oder zeigst Dich bei einem der vierteljährlichen Spendenaufrufe erkenntlich, sodass wir gegebenenfalls zusätzliche Arbeitskräfte einstellen können.

Die Arbeitsstunden werden nicht kontrolliert. Sie laufen auf Vertrauensbasis. Wir raten dazu, sich die geleisteten Stunden aufzuschreiben, damit man selbst ein Gefühl dafür bekommt, ob man sich anfangs richtig eingeschätzt hat.

Wofür werden die Spendenaufrufe benötigt?

Um Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, persönliche Veränderungen in den Lebensumständen ausgleichen zu können und für den Verein ausfallende Mitgliederarbeitsstunden durch bezahlte Arbeitsstunden zu ersetzen.

Wieso werden verschiedene Gebotshöhen vorgeschlagen?

Das ist Teil des solidarischen Prinzips. Je nach zeitlichen und finanziellen Ressourcen bringt jedes Mitglied das ein, was es kann und für die Gemeinschaft und das Gemüse geben möchte.

Wie hoch ist der minimale Anteilspreis?

Einen minimalen Preis gibt es nicht (siehe nächste Frage). Jedes Mitglied, das einen Anteil reserviert und ein Gebot abgibt, bekommt einen Anteil.

Wie viel muss man bieten damit man sicher einen Anteil bekommt?

Es gibt offiziell kein Mindestgebot im solidarischen Prinzip. Wir raten aber dazu, nicht unter 40 € zu bieten, damit es nicht doch unsolidarisch oder unrealistisch wird.

Wofür wird das Gemüseformular benötigt?

Im Gemüseformular halten wir die für den Verein nötigen Daten für das Gemüsejahr fest.
Es ist also der bindende Vertrag zwischen Verein und Mitglied. Falls es während des Jahres Änderungen bedarf, komm auf uns zu.

Muss ich das Gemüseformular jedes Jahr neu ausfüllen?

Ja, wir haben uns gegen ein jahresübergreifendes Abo entschieden – damit niemand unbeabsichtigt im Abo „hängenbleibt“ und da sich das nötige Durchschnittsgebot bisher jedes Jahr geändert hat.